Energiewende vor Ort umsetzen

Der Klimaschutz ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben auch auf kommunaler Ebene. Zwar ist im Jahr 2012 das Klimaschutz- und Anpassungskonzept für unsere Stadt verabschiedet worden, doch wurde in den folgenden acht Jahren kaum etwas von den geforderten Maßnahmen umgesetzt. Während dieser Zeit hat der Klimawandel immer bedrohlichere Ausmaße angenommen. Klimaschutz und Energiewende sind untrennbar miteinander verbunden. Auch auf kommunaler Ebene müssen diese Aufgaben stärkere Berücksichtigung finden.

Dazu gehören ein gezielter und konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien, eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz und die Verringerung des Gesamtenergiebedarfs.

Bei der Nutzung der Windenergie sind wir ein gutes Stück vorangekommen. Die in Haltern bisher erreichte 30%-ige Ausschöpfung des Windenergiepotentials in Höhe von 375 GWh/Jahr ist ein erster Teilerfolg. Dennoch zeigt diese Zahl, dass wir noch viel ungenutztes Potenzial haben, um unseren Beitrag zum zügigen Gelingen der Energiewende zu leisten. In vielen einwohnerstarken Ruhrgebietsstädten gibt es kaum Möglichkeiten Windenergie zu nutzen, so liegt das Potential in Essen und Bochum beispielsweise bei jeweils nur 20 GWh/Jahr. Ein konsequenter weiterer Ausbau der Windenergie in Haltern ist daher notwendig.

Durch die Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene sind zuletzt kaum noch Neubauten von
Windenergieanlagen beantragt worden. So wird die Energiewende nicht gelingen, denn es fehlen
klare politische Vorgaben, die den dringend notwendigen Zubau von Windenergieanlagen
möglich machen. Die zurzeit in NRW geplanten Abstände zur Wohnbebauung von 1500 Meter
sind mit den Zielen der Energiewende nicht vereinbar: Daraus folgend wären ca. 80 Prozent der
Potenzialflächen nicht mehr realisierbar (Stand 07/2020).

Um die Akzeptanz zu erhöhen, ist eine noch bessere Bürger*innenbeteiligung an Windenergieanlagen erforderlich. Bürgerinnen, Energiewirtschaft und Stadt müssen zusammenarbeiten und Lösungen finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Im Vorfeld der Ausweisung neuer Konzentrationszonen sollten Vertreter der Stadt, der Stadtwerke und der Energiegenossenschaft proaktiv auf die Grundstückseigentümer der Potenzialflächen zugehen. Dabei sollte versucht werden, die Eigentümer von Flächen frühzeitig für Formen der Bürger*innenbeteiligung zu gewinnen. Aus einem „Gegeneinander“ sollte ein „Miteinander“ in der Planung und Realisierung von Windenergieanlagen werden. Ein Beispiel für eine intensivere Beteiligung ist die Energiegenossenschaft Haltern am See eG. Sie hat inzwischen mehr als 600 Mitgliedern und ist ebenso wie die Stadtwerke bereits an mehreren Anlagen beteiligt.

Bei der Photovoltaik gibt es ebenfalls noch großes Potenzial, dabei halten wir den weiteren Ausbau auf Gebäudedächern für deutlich sinnvoller als die Errichtung von Freiflächenanlagen.

Unser kommunales Energieversorgungsunternehmen, die Stadtwerke Haltern am See, leistet einen wichtigen Beitrag zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes. Die Zusammenarbeit mit der Gelsenwasser AG hat sich positiv auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt. Die Beteiligung der Stadtwerke am Ausbau der regenerativen Energieversorgung muss weiter vorangetrieben werden.

Dafür setzen wir uns ein:

  • Das vom Rat beschlossene Klimaschutz- und Anpassungskonzept muss konsequent umgesetzt werden.
  • Berücksichtigung und Abwägung der klimatischen Auswirkungen bei allen kommunalpolitischen Entscheidungen.
  • Die energetische Sanierung von städtischen Gebäuden muss weiter vorangetrieben werden.
  • Bau weiterer Windenergieanlagen unter finanzieller Beteiligung der Stadtwerke bzw. der Energiegenossenschaft Haltern am See eG sowie unter angemessener Beteiligung der Belange von Mensch und Natur.
  • Weiterer Ausbau von Photovoltaikanlagen vorrangig auf Gebäuden.

UNSER ZIELE

– Umsetzung des Klimaschutz- und Anpassungskonzepts

– Energetische Gebäudesanierung

– Abwägung der klimatischen Auswirkungen

– Ausbau der Windkraft sowie der Photovoltaik